Kennt ihr die Sockenzwerge bei South Park? In der Episode, in der Tweek eingeführt wird, lernen wir auch die Sockenzwerge kennen. Tweek ist ein hypernervöses Kind, dass etwas stottert und ständig blinzelt. Denn: seine Eltern besitzen ein Cafe und füllen den Zehnjährigen auch ständig damit ab. Der übermässige Kaffeegenuss in jungen Jahren hat dazu geführt, dass Tweek jetzt Sockenzwerge sieht. Sockenzwerge erinnern an die Heinzelmännchen, nur eben nicht ganz. Während die Heinzelmännchen jedem in Not helfen, eine Arbeit zu erledigen, ist das Ziel der Sockenzwerge klar definiert: Erstens, alle Socken sammeln. Zweitens …… . Drittens, Weltherrschaft. Wie Schritt zwei aussieht, wissen sie selber nicht. Aber er ist wichtig, denn nur so erreichen sie die Weltherrschaft.
Und genau wie diese Sockenzwerge fühle ich mich zur Zeit. Schritt eins, ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden und weiß, dass ich was ändern muss. Schritt zwei ……….. . Schritt drei, Leben geändert, ich wieder glücklich und zufrieden. Ich bin ein Sockenzwerg. Ich kenne meinen Schritt zwei nicht, nur Schritt eins und Schritt drei. Oder, um mal das WOOP-Prinzip zu zitieren, ich weiss meinen Wunsch, ich weiss mein Ergebnis, meistens kann ich auch noch die Hindernisse/Obstacles benennen, aber Plan hab ich absolut null. Und es will mir auch kein Plan einfallen, jedenfalls keiner, bei dem ich selbst zu aktiv werden muss. Vielleicht ist das das Problem, dass ich zu sehr, zu lange warte. Aber warum zum Teufel fällt anderen das Glück in den Schoß und ich soll dafür arbeiten? Warum kann ich nicht auch einfach mal das goldene Ticket in der Schokoladentafel finden? Und wo steht eigentlich geschrieben, dass man überhaupt was tun muss, um Glück zu haben? Kann es denn dann überhaupt Glück sein, wenn ich versuche, es aktiv herbeizuführen und mein Leben auf Teufel komm raus darauf zu ändere? In meiner Definition ist „Glück haben“ etwas passiv, etwas, was zu mir kommt, und nicht etwas, was ich suchen oder gar mir erschaffen muss. Darin liegt wohl das Problem der Sockenzwerge und von mir ebenso: während alle ihr Glück aktiv suchen, warten wir passiv. Und irgendwie zieht es gerade deshalb vorbei.
Ein weiterer Grund, warum ich derzeit ständig an die Sockenzwerge denken muss, liegt in einem komplett anderen Bereich. Bei mir hat`s endlich „Klick“ gemacht – ich stricke. Mit einer Wahnsinns-Freude und Riesen-Spass. Am liebsten stricke ich derzeit Socken. Man hat recht schnell ein Ergebnis und kann es auch noch brauchen. Socken stricken macht (mir) Spass und beruhigt mich. Ich habe meistens ein Nadelspiel im Rucksack, das ich mit auf die Arbeit nehmen kann. Es ist auch Plastik, sodass ich es problemlos durch die Kontrolle bekomme (die sind da ja zu xxxx, um Stricknadeln von Waffen zu unterscheiden). Zuhause liegt das von mir bevorzugte metallne Nadelspiel. Und dann hab ich noch ne Rundstricknadel mit nem Schal drauf angeschlagen, bei dem ich nach Zählmuster arbeite. Ich bi zu so ner richtigen Strickliesl geworden. Derzeit mag ich das Stricken sogar lieber das Klöppeln. Und das will was heissen, immerhin hat mich das Klöppeln aus der Depression mit rausgeholt.
Durch das Stricken ist mir auch eines klar geworden: ich arbeite wahnsinnig gern mit Garn. Es macht Spaß, damit was zu erschaffen und das Endergebnis dann auch verwenden zu können.
Stricken, klöppeln, Klarinette spielen. Damit könnte ich problemlos meine Tage verbringen. Ab und zu noch einkaufen und zum Training gehen, hin und wieder shoppen. Zwischendurch an die Nordsee oder – wie im Moment – an den Chiemsee fahren, um mal Wasser zu sehen. Das wäre mein perfekter Outcome,
mein perfekter Schritt drei.