Ja, das klingt nach einem merkwürdigen Titel für einen Blogbeitrag. Aber es ist das, was mir seit Mittwoch im Kopf herumspukt. Ich habe meine Garage wieder! Und ich bin so unendlich erleichtert darüber.
Von vorn. Nein, wirklich viel hat sich seit der Insolvenzantragstellung nicht getan. Gestern, am 05.06.2020, habe ich mit meinem Anwalt mal wieder telefoniert. Er erzählte mir, dass er mit dem Anwalt des Friseurs gesprochen hätte (fast zu erwarten wollte Friseur D ihm nicht mal sagen, wer sein Anwalt ist. Ich meine, hallo? Wenn ich von einem Anwalt angerufen werde und selber einen habe, sollte es doch in meinem Interesse sein, den einen an den anderen zu verweisen. Dazu sind die da, um sachlicher miteinander zu reden, als es den Original-Beteiligten möglich ist. In dem Punkt bestätigt der Friseur den Eindruck, den Demetrius von ihm gezeichnet hat: er ist nicht wirklich der schlaueste.) Der Friseur muss jetzt eine von zwei Handlungen machen und in die Puschen kommen, dann geht es weiter. Mein Anwalt hat es nicht gesagt, aber ich habe das Gefühl, wenn das ganze ja mal vor Gericht landet, stehe ich mittlerweile gut da. Ich habe das Insolvenzverfahren zu einem Zeitpunkt angestossen, an dem für mich als Laie die Zahlungsunfähigkeit zu erkennen war. Ich denke, ich hoffe, dass kein Richter, kein Insolvenzverwalter mir daraus einen Strick drehen wird. Und ich kooperiere ja, bisher nur mit meinem Anwalt, aber wenn der Verwalter mal feststeht, dann natürlich auch mit dem. Ich versuche, alle Informationen, die ich habe, an die ich mich erinnern kann, weiterzugeben, sofern ich das ok dazu habe.
Also, die Insolvenz geht weiter, in kleinen Schritten zumindest. Für mich wichtiger ist die Tatsache, dass ich seit dem 03.06.2020 meine Garage wieder habe. Dort lagerte ja seit dem 27. bzw 29.12.2019 der Großteil der Ladeneinrichtung, v.a. die Möbel (Schränke, Tresen, Labortische, Displayelemente, etc). Neulich kam mir auf dem Weg zu meinem besten Kumpel ein Geistesblitz: selbiger hat keinen Führerschein, kein Auto – aber eine Garage! Ich fragte ihn, ob ich die Sachen bei ihm lagern dürfe. Er sagte zum Glück ja, auch wenn ich ihm nicht sagen konnte, wie lange das wohl geht. Und Mittwoch war es soweit: mein Papa kam mit einem Onkel vorbei, und in tatsächlich nur zwei Fuhren haben wir die Sachen rüber geschafft. Meine Garage gehört wieder mir, ich komme wieder an meinen Roller ran, kann mein Auto wieder darin parken, mein Fahrrad dort abstellen. Es fühlt sich toll an. Vielleicht klingt es für euch bescheuert, dass man sich so über einen Garagenstellplatz freuen kann. Aber immerhin zahle ich Miete für die Garage, und die Parkplätze auf der Straße vor dem Haus sind heiß begehrt. Zwischenzeitlich sogar geradezu hart umkämpft, da eine Baustelle in der Strasse war/ist und ich das Gefühl hatte, dass einige Anwohner aus den Nachbarstrassen ihre Autos ebenfalls in unserer Straße abstellen wollten. Plus Corona natürlich. Ich habe das Auto eigentlich nur bewegt, wenn es sein mußte, zum Dienst, zum Großeinkauf, zu den wenigen Heimfahrten. Und jetzt habe ich wieder einen festen Parkplatz, einen trockenen Parkplatz. Alleine dieser kleine Umstand ist für mich eine dermassen große Erleichterung…..bester Kumpel, falls du das hier liest, ich kann es nicht oft genug sagen, dass ich dir so so so dankbar dafür bin. Ganz großes *hug* an dich dafür.
Ach ja, zum Abschluss noch: ihr erinnert euch, dass ich Demetrius angeschrieben hatte, weil er noch Kundengeräte hat? Er hat nicht auf diese Mail reagiert. Deswegen hatte ich dem Anwalt nämlich geschrieben. Wenn man es genau nimmt, hat Demetrius jetzt irgendwas zwischen einer Unterschlagung und einem Diebstahl begangen. Da ich immer noch nicht weiß, wo die Barkasse sowohl von Hanau als auch Weinstadt ist bzw wieviel da drin ist, ist es wohl beides. Ich habe mit S telefoniert (der dritte Gesellschafter und Franchisegeber), der nach dem Fahrrad gefragt hat, dass sich Demetrius vom Friseur über die GmbH bezahlen ließ. S wollte wissen, ob es mittlerweile ausgelöst worden sei. Meines Wissens nach nicht. Wir fassen also kurz zusammen: die diversen TV- und Computerbildschirme aus dem Hanauer Laden (fünf), zwei Thinkpads inkl Adapter, ein (kaputter) Mac, die Barkassen mit unbekanntem Bargeldbestand, das gute Werkzeug, das Auto und ein €3800 teures E-Bike befinden sich in Demetrius Besitz. Sowie mindestens zwei Kundengeräte. Und er reagiert nicht auf Emails, die ihn auffordern, wenigstens die Kundengeräte zurück zu geben und mit dem Anwalt zu reden.
Ich hätte große Lust, eine halbseitige Anzeige in einer großen deutschen Tageszeitung zu schalten mit seinem Namen und dem seiner Firma und in den Anzeigentext sowas zu schreiben wie „Demetrius, du machst dich gerade des Diebstahls und der Unterschlagung schuldig, meld dich gefälligst!“. Da er ja angeblich deutschlandweit Kunden und Büros hat, dürfte das eine gewisse Wirkung haben. Was mich zurückschrecken läßt, ist die Frage, ob das Rufmord wäre und mir in der jetzigen Situation zurück um die Ohren fliegen könnte. Aber verdient hätte er es.
06.06.2020