Naja, nicht die Spiele. Das Insolvenzverfahren. Zumindest das vorläufige, das wurde jetzt eröffnet. Und damit sind wir wieder einen kleinen Schritt weiter auf dem Weg aus diesem Alptraum heraus.

Heute habe ich auch kurz mit der Insolvenzverwalterin telefoniert. Sie teilte mir die neuesten Entwicklungen und ihre Massnahmen mit. Ich versuche ihr so viele Informationen wie möglich zu geben, was ihr in dieser ganzen Insolvenzgeschichte helfen könnte, egal wobei. Denn wenn das alles mal vor Gericht landet, will ich, dass man über mich sagt “Frau Aruba hat mitgeholfen und unterstützt, so weit es ihr möglich war.”

Danach musste ich raus. Raus aus der Wohnung, laufen, weg, irgendwohin. Bin knapp acht Kilometer in zwei Stunden gelaufen. Und hatte mitten im Wald diesen wahnsinnigen gedanklichen Drop: Warum bin ich auf dieses Arschloch herein gefallen? Warum habe ich nicht auf mich selbst, auf mein Bauchgefühl gehört? Warum habe ich alle Bedenken beiseite gewischt und mich da hinein ziehen lassen? Warum habe ich mich nicht zurück gezogen, wie ich es sonst mache, wenn ich verletzt werde? Warum warum warum?

“Wenn du einmal Kummer und Sorgen hast, dann geh mit offenen Augen durch den Wald […]” (Herzog Max in Bayern in Sissi-Die junge Kaiserin, 1956) Ja. Danke, Max. Was du vergessen hast zu erwähnen: dass das einem Meer-Menschen nicht viel weiter hilft. Vor allem nicht, wenn dann auch noch ständig Autos durch den Wald fahren! Himmelarschundzwirn, was machen die alle da! Es ist Montag vormittag, geht‘s schaffen!

Nach den acht Kilometern war mein Körper zumindest groggy genug, dass der Kopf keinen Bock mehr hatte zu denken. Und war zumindest 7m die Erkenntnis reicher, dass ich zur Kopf-Beruhigung eben doch ans Meer muss. Ich bin ein Meer-Mensch. Ich bin zwar mit Wald gross geworden, und ich mag Holz sehr und den Wald auch – aber ich bin einfach ein Meer-Mensch. Ich muss an den Strand. Strand beruhigt mich. Wasser, Wind und Strand klären mich. Klingt komisch, is aber so.

Das wollte ich euch nur kurz sagen. Drückt mir die Daumen, dass die Insolvenzverwalterin beim nächsten Anruf bessere Neuigkeiten für mich hat.

(Ich weiss, ich schreibe sehr nebulös zu dem Verfahren und allem, was damit zu tun hat. Vielleicht hab ich’s schon mal gesagt, aber ich hab eine gewisse Angst, dass Demetrius hier mitlesen könnte und ich unbeabsichtigt Dinge verrate, die ihm helfen. Und das will ich nicht. Wenn alles mal in trockenen Tüchern ist, kann ich hoffentlich richtig schreiben, was dazu alles in meinem Kopf geistert. Bis dahin muss ich es eben so unauffällig wie möglich halten. Auch wenn ich keine Möglichkeit wüsste, wie Demetrius auf meinen Blog hier aufmerksam geworden sein könnte. Aber man weiss ja nie….)


Aruba

Geboren 1981, Fränggin, im hessischen Exil lebend weil am Flughafen Frankfurt beschäftigt, Katzenpersonal, Dreirad-Rollerfahrerin, BDSM-Interessierte, übergewichtig na und?, Schokoladenliebhaberin